KIWI

Wie war das eigentlich bei euch?

KIWI - Wie war das eigentlich bei euch?

23. November 2016

Mit diesem Beitrag setzen wir unsere lose Blog-Reihe Interviews mit Hardware-Startups fort (bislang erschien ein Interview mit Martin Breuer von plants & machines). Wir stellen Gründern von Hardware-Startups Fragen, die sich mit der Ideenfindung, dem Ablauf der Gründung u.Ä. beschäftigen.

Unser aktuelles Interview führen wir mit Christian Bogatu von KIWI. KIWI ist ein schlüsselloses Türzugangssystem für Hauseingangs- und Kellertüren von Mehrfamilienhäusern. KIWI funktioniert mit einem Transponder – genannt KIWI.Ki – und der KIWI App. Das Hardware-Unternehmen mit Sitz in Berlin wurde im Februar 2012 von Dr.-Ing. Claudia Nagel, Dr.-Ing. Christian Bogatu und Peter Dietrich gegründet.

Was war zuerst da, die Idee für das elektronische Produkt oder der Wunsch, ein Hardware Startup zu gründen?

Ich habe mein erstes Hardware-Startup 2002 gegründet und bin seither der Hardware treu geblieben. Auch während meiner Zeit als Berater bei McKinsey habe ich meistens im HighTech-Sektor gearbeitet. KIWI ist mein viertes Hardware-Startup und die Vision war und ist immer noch, einen wirklichen Impact für das Leben der Menschen zu schaffen. Es musste nicht unbedingt ein Hardware-Startup sein, aber Hardware kann man begreifen im doppelten Sinne. Und das macht es so charmant. Als meine Mitgründerin Claudia Nagel mir die Idee erzählte, war mir sofort klar, womit ich mich in den nächsten Jahren beschäftigen würde.

Wie kam euch die Idee für euer Produkt?

Die Idee zu KIWI hatte meine Mitgründerin Claudia, als sie an einem regnerischen Tag im November 2007 vor ihrer Haustür stand, auf dem einen Arm ihren kleinen Sohn, am anderen den Einkauf, und ihren Schlüssel nicht finden konnte. Sie fragte sich, warum denn im 21. Jahrhundert noch niemand eine smarte Lösung für dieses Schlüsselproblem gefunden hatte. Eine Technik, die die Tür schon während man auf sie zuläuft, entriegelt – das müsste es geben.

2011 berichtete sie mir bei einem gemeinsamen Abendessen von ihrer Idee. Ich war sofort Feuer und Flamme, weil nicht nur die Bewohner, sondern auch Müllwerker, Postboten, Lieferanten, Handwerker, Rettungssanitäter und viele mehr ein Schlüsselproblem haben. Gemeinsam mit meinem langjährigen Freund, dem Juristen Peter Dietrich, gründeten wir die KIWI.KI GmbH.

Was waren eure ersten Schritte, die ihr damals unternommen habt?

Als Trio aus zwei Ingenieuren und einem Juristen begannen wir, den Markt und unsere Kunden zu verstehen und erste Prototypen zu bauen. Recht bald konnten wir Jeff Katz als IT- und Sicherheitsexperten für unsere Idee gewinnen.

An der Technologie von KIWI haben wir dann zwei Jahre mit Hochdruck gearbeitet, bis es die volle Marktreife hatte. Zunächst musste eine zuverlässige Technologie entwickelt werden, die Sicherheit und Datenschutz an den Haustüren gewährleistet und gleichzeitig den schlüssel- und berührungslosen Komfort bietet.

Wer/was hat euch geholfen?

Wir haben enorm davon profitiert, dass wir vor KIWI schon mehrfach gegründet hatten, also wussten, was auf uns zukommt. 2002 habe ich zum Beispiel als Mitgründer Kirsen Global Security ins Leben gerufen. Heute gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Unternehmen für Sicherheitstechnik in der Containerlogistik. Am allerwichtigsten ist es natürlich, die besten Experten auf den jeweiligen Gebieten im Team zu haben. Da hatten wir enormes Glück von Anfang an.