Interview mit Enri Strobel von Horse Analytics
2. Mai 2017Mit diesem Beitrag setzen wir unsere lose Blog-Reihe Interviews mit Hardware-Startups fort (bislang erschienen Interviews mit Martin Breuer von plants & machines, Christian Bogatu von KIWI, Stefan Klug von Water Rebels und mit Nikolaos Baltsios von Binando. Wir stellen Gründern von Hardware-Startups Fragen, die sich mit der Ideenfindung, dem Ablauf der Gründung u.Ä. beschäftigen.
Unser aktuelles Interview führen wir mit Enri Strobel von Horse Analytics. Ihr Startup entwickelt einen Fitnesstracker für Pferde. Der Tracker übermittelt Daten ans Handy und informiert darüber, wie viel und wie sich das Pferd bewegt hat - auf der Weide oder beim Training.
Was war zuerst da, die Idee für das elektronische Produkt oder der Wunsch, ein Hardware Startup zu gründen?
Das Problem war zuerst da und damit auch die Idee.
Wie kam Dir die Idee für Dein Produkt?
Ich selbst komme aus dem Reitsport und habe später mit dem Polo angefangen. Mir fiel auf, dass Pferde manchmal nur ungenügend trainiert sind, obwohl ihre Besitzer sie nach bestem Wissen und Gewissen regelmäßig trainieren lassen. Leider haben diese aber meist erst unter Belastung des Pferdes feststellen können, dass das Training eben nicht ausreichend intensiv betrieben wurde. Ich wollte Verletzungen oder Lahmheit durch ungewollte Überlastungen vermeiden und da lag ein Wearable für Pferde als Lösung für mich einfach auf der Hand. Das Ganze ist natürlich nicht nur was für den Polo Sport. Auch als privater Pferdebesitzer möchte man gern mehr darüber erfahren, was der vierbeinige Liebling so alles ohne einen anstellt. Sei es auf der Weide oder beim Training durch eine Reitbeteiligung.
Was waren Deine ersten Schritte, die Du damals unternommen hast?
Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich ein Startup gründen will. Ich habe damals angefangen für Xing-Gründer Lars Hinrichs im Projektmanagement zu arbeiten. Hier habe ich in einem sehr kleinen Team für das Apartimentum gearbeitet und viel gelernt. Das hat mich sehr bestätigt und mir das nötige Selbstvertrauen gegeben, mit Horse Analytics zu starten.
Wer/was hat Dir geholfen?
Die Unterstützung und das positive Feedback auf meinem Weg haben mich sehr motiviert und ich kann mich glücklich schätzen, viele tolle Mentoren gewonnen zu haben.
Was ist einfach gelaufen, was war schwer?
Am schwersten ist es für mich, Tech-Expertise für das Team zu finden. Ich selbst bin kein Programmierer und hier funktioniert mein Netzwerk leider nicht so gut wie in andern Bereichen. Viel einfacher war es da an Feedback von Pferdefreunden heran zu kommen.
War es schwierig, den Prototypen zu bauen?
Ja und nein. Ich denke, das Zeitmanagement richtig einzuschätzen, war wohl am schwierigsten. Letztendlich sind wir ja immer noch beim Prototypen, nur das der mit jeder Iteration besser wird.
Was würdest Du beim nächsten Mal besser machen?
Ich glaube, dass es keine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt. Ich würde gerne unser Marketing am Anfang besser machen und hätte mir gerne ein Corporate Identity Konzept von Anfang an bauen lassen. Auf der Tech-Seite haben wir uns mittlerweile einen Prototypen gebaut und betreiben eine Anwendung im Beta-Betrieb mit tollen Kunden. Das steht jetzt alles kurz vor dem Launch und ich bin gespannt wie es läuft!